Im folgenden wird die Vereinschronik von 1876 – 2001 aus der Festschrift zum 125-jährigen Gründungsfest zitiert (Verfasser der Festschrift-Chronik: Xaver Grimmeiß):
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Altenmünster
Uralt wie die Geschichte selbst ist der Kampf des Menschen gegen das Feuer . Heute stehen uns moderne Löschgeräte zur Verfügung. Früher rückten Männer und Frauen mit Wassereimern und primitiven Werkzeugen dem „Roten Hahn“ zuleibe. Funktionsfähige Feuerwehren gab es noch Mitte des vorigen Jahrhunderts nur in den Städten. Doch allmählich griff der Gedanke, eine eigene Truppe zur Brandbekämpfung aufzustellen, auch auf das Land über. So wurde im Jahre 1872 im Bereich des Bezirksamtes Zusmarshausen die erste Feuerwehr gegründet, der dann bis 1876 sieben weitere folgten. So ist es nicht verwunderlich, dass das Bestreben, auch in unserer Gemeinde eine Feuerwehr zu gründen, immer mehr Befürworter fand.
Am 17. Oktober 1876 wurden die Bürger von Altenmünster und Eppishofen in die Brauereigaststätte Klaiber geladen, um über die Gründung einer Feuerwehr zu beraten. Als Gäste waren ein Vertreter des inzwischen gegründeten Bezirksfeuerwehrverbandes und der Feuerwehrkommandant aus Zusmarshausen anwesend. Ihre Ausführungen über die Notwendigkeit einer Feuerwehr wurden von den Anwesenden mit Begeisterung aufgenommen. Wie aus den Vereinsaufzeichnungen hervorgeht, wurde noch „in selbiger Stunde“ die Freiwillige Feuerwehr Altenmünster / Eppishofen, als achte Wehr im Bezirksamt Zusmarshausen gegründet. 14 Männer aus Altenmünster und 11 aus Eppishofen traten sofort in die Feuerwehr ein. Als finanzielle Starthilfe spendete der damalige Brauereibesitzer Xaver Klaiber dem neuen Verein 100 Mark.
Aus dem Brandverzeichnis geht hervor, dass die Feuerwehr 1883 zum ersten Großeinsatz gerufen wurde. Ein verheerender Brand ereignete sich am 27.1. diesen Jahres in Hennhofen. Bei orkanartigem Sturmwind brannten sieben Anwesen nieder, ehe die neun aus der Umgebung herbeigerufenen Feuerwehren dem lodernden Element Einhalt gebieten konnten.
Der erste Brand, den die Feuerwehr in Eppishofen zu bekämpfen hatte, ist im Brandverzeichnis unter dem 13.01.1887 vermerkt. Dabei brannte das landwirtschaftliche Anwesen Nr. 14 total ab. Der Chronist vermerkt, dass insgesamt 4 Löschmaschinen am Brandplatz waren. Die örtliche Feuerwehr war mit einer kleineren zweirädrigen Druckspritze vertreten. Beim Einsatz wurden 40 m Schläuche verwendet. Die Löschmaschinen wurden „mittels Zutragen“ mit Wasser versorgt. Als weitere Löschmittel wurden auch Sand und Mist verwendet. Die Ausrüstung der damaligen Wehr musste sehr primitiv gewesen sein. Neben der kleineren zweirädrigen Druckspritze standen noch eine Stellleiter, vier Feuerhaken und „weiteres Kleingerät“ zur Verfügung. Dazu zählten nach einer Aufzeichnung: Chargiertengurte und -sterne, Uniformen, Mannschaftsgurte, Helme mit und ohne Busch, eine Signalpfeife, Schlauchbinden und Auszeichnungsknöpfe für die Mannschaft. Aus dem Brandbericht vom April 1903 geht hervor, dass die Feuerwehr in Bälde eine Saugspritze erhalten soll. Leider ist in den Aufzeichnungen nicht mehr vermerkt, wann die neue Spritze gekauft wurde.
Bereits im Jahre 1896 erhielt die Wehr ihre erste Fahne. Nach mündlicher Überlieferung handelte es sich um eine gebrauchte Turnerfahne, auf der noch die vier „F“ – Frisch – Fromm – Fröhlich – Frei – eingestickt waren. Pfarrer Franz Xaver Zimmermann und Lehrer Ludwig Link,der zu dieser Zeit Vorstand war, erstanden zusammen das Banner, ließen es überarbeiten und schenkten es der Feuerwehr.
Diese erste Fahne wurde 1934 im Kloster Emersacker für 46 Mark restauriert und der Hl. Florian aufgenäht. Sie diente der Altenmünsterer Wehr bis 1961 als Banner.
Aufschlussreich für den Leser dieser Festschrift dürfte wohl ein Bericht über den Ablauf der ersten Fahnenweihe in Altenmünster sein. Der Zusmarshauser Landbote berichtete seinerzeit wie folgt:
„Am Voraben Zapfenstreich und Böllerschüsse; Sonntagfrüh 4.00 Uhr Tagreveille (= alter militärischer Weckruf), 8.00 Uhr Pfarrgottesdienst mit Weihe der Fahne; anschließend Frühschoppen im Brauereigarten Hämmerle; von 1 bis 3 Uhr abholen der auswärtigen Vereine und Deputationen mit Musik; Festrede des Vorstandes Link mit einem dreifachen „Gut Heil“ auf den allerhöchsten Protektor des bayerischen Löschwesens, seiner kgl. Hoheit des Prinzregenten Luitpold; Absingen der Königshymne mit Musik; Fußexerzieren und Parademarsch durch das Dorf; anschließen gemütliches Beisammensein im dekorierten Brauereigarten; abends 7.00 Uhr Übergabe der Fahne und Verabschiedung der Gastvereine. Anwesend waren die Feuerwehren Baiershofen, Hennhofen, Unterschöneberg, Reutern, Welden, Wörleschwang, Zusamzell und Zusmarshausen mit cirka 250 Mann.“
25-jähriges 1902
Am 6. Juli 1902 feierte die Freiwillige Feuerwehr Altenmünster / Eppishofen das Fest der Verleihung der Ehrenzeichen für 25-jährige Feuerwehrdienstleistung. Anwesend waren die Feuerwehren aus Baiershofen, Unterschöneberg, Neumünster, Zusmarshausen, Wörleschwang, Reutern und Welden.
Nachdem sich das Bündnis der Feuerwehr zwischen Altenmünster und Eppishofen nun 34 Jahre lang bewährt hatte, schlichen sich allmählich Unstimmigkeiten wegen Personalfragen ein. So weiß der Chronist zu berichten, dass es während der Generalversammlung am 16.01.1910 „kleine Differenzen“ wegen der Chargenwahl gab, die schließlich zu Trennung führten. Die Eppishofer erklärten hierauf mittels eines Schreibens Ihren Austritt. In einer kurzfristig einberufenen außerordentlichen Generalversammlung wurde dem Austritt Eppishofen stattgegeben und folgende Abmachung getroffen:
Das vorhandene Barvermögen von 262,67 Mark wird nach dem Stand der Mitglieder (Altenmünster 54, Eppishofen 31) aufgeteilt. Spenden zur Dekoration der Fahne werden zurückerstattet. Die Steigerausrüstung und die Sanitätstasche bleiben in den Händer der Eppishofer.
Dieses Protokoll der Vereinschronik wurde für Altenünster unterzeichnet von Vorstand Weindl und den Beisitzern Josef Fischer und Lorenz Hämmerle. Für Eppishofen signierten Adolf Mairfels und Josef Holland. Bereits einige Wochen später, am 20.02.1910 wurde in Eppishofen eine eigene Feuerwehr gegründet.
Im Jahr 1914 sollten die aktiven Wehrmänner auf Vorschlag des Vorstandes mit neuen Uniformen ausgestattet werden. Dieser Antrag wurde von den Mitgliedern mit 33:1 wegen schlechter Kassenlage abgelehnt. Der Kassenstand ist mit 426,73 Mark angegeben.
Während des Krieges 1914-16 und den ersten Nachkriegsjahren ist über die Feuerwehr nichts besonderes zu berichten. Das 40-jährige Vereinsjubiläum wurde nur im Rahmen einer kleinen Feier in der Schönberg´schen Gastwirtschaft (Berchtold) begangen.
Im März 1924 wurde dann doch mit der Uniformierung begonnen. Schneidermeister Leonhard Niederhofer wurde beauftragt, 30 Uniformröcke zu fertigen. Um die Vereinskasse zu entlasten, gab die Gemeinde einen Zuschuss von 400 Mark. 1926 wurden insgesamt 45 Uniformen zu einem Gesamtpreis von 945 Mark angefertigt.

50-jähriges 1926
Das 50-jährige Gründungsfest am 25. Juli 1926 beginnen die beiden Feuerwehren von Altenmünster und Eppishofen gemeinsam. Infolge schlechter Witterung waren von 21 gemeldeten Vereinen nur neun erschienen. Nach der kirchlichen Feier, die von der Blasmusik Altenmünster gestaltet wurde, versammelten sich die Gäste zum Festtagsessen im Saal der Brauerei Hämmerle.
Zu diesem Zeitpunkt zählte die Feuerwehr 74 aktive und 8 passive Mitglieder.
Am 6. Dezember 1936 fand in der Brauerei Hämmerle eine Gedenkfeier anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Wehr statt. Auch die Feuerwehr Eppishofen beteiligte sich an dieser Feierstunde. Kommandant Ludwig Studer und Leonhard Niederhofer wurden für 40-jährige Dienstzeit geehrt. Für 25-jährige Dienstzeit wurden Karl Stahl und Andreas Demharter ausgezeichnet.
Zum Jahresabschluss 1939 konnte die ordentliche Generalversammlung nicht mehr abgewickelt werden, da der größte Teil der Mitglieder schon zum Kriegsdienst einberufen worden war. Anton Hieber, Kommandant von 1937 – 1941, musste die Personallücken mit älteren Jahrgängen auffüllen. Theodor Baumann, sein Nachfolger von 1941 – 1951, beizeichnete die Wehr im Jahr 1944, auf Grund der Einberufungen um Kriegsdienst, als nicht mehr einsatzfähig. Es kam zur Gründung einer Frauengruppe mit ca. 20 Mitglidern, die zur Brandbekämpfung eingesetzt wurde.
Im Mai 1943 erhielt die Wehr ihre erste Motorspritze, eine TS 8. Diese Pumpe war aber fast nie voll einsatzfähig, da sie erhebliche Material und Konstruktionsmängel aufwies.
Im März 1949 wurde im Gasthof Berchtold die erste Nachkriegsversammlung abgehalten. Eine gemeinsame vereinsinterne Versanstaltung nach den schweren Jahren fand am 16.07.1950 statt.
Von 1950 bis 1961 wurden in der Vereinschronik keine Eintragungen vorgenommen.
V. l. n. r. Hüttmann Michael, Schwab Georg sen., Eisele, Eisele, Berchtold Rudolf, Kommandant Baumann Theodor.
85-jähriges 1961
Ein weiteres großes Ereignis war das 85-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe am 15. und 16. Juli 1961. Stolz konnte die Wehr auf ihre neue Fahne sein. Sie kostete damals den stattlichen Betrag von 1800 Mark und konnte nur durch großzügige Spenden der Bürger und Bürgerinnen finanziert werden.
Am 16.02.1968 wurde auf dem Dach der Brauerei die erste Feuerwehrsirene montiert. Der Hornist mit seinem Signalhorn hatte ab diesem Zeitpunkt ausgedient.
Das 90-jährige Gründungsfest wurde im November 1966 im Rahmen eines Kameradschaftsabends begangen.


Im Jahr 1967 wurden zwei Gruppen der Wehr mit 18 Schutzanzügen ausgestattet.
Im selben Jahr beschafften die Jagdgenossenschaften aus Altenmünster, Baiershofen, Eppishofen und Hennhofen ein Heuwehrgerät, das in Altenmünster stationiert wurde.
Die Tragkraftspritze aus dem Jahr musste im Jahr 1954 durch eine neue TS 8/8 ersetzt werden. Zur weiteren Ausrüstung gehörten 15 B-Schläuche mit 225 m und 10 C-Schläuche mit 150 m Länge. Die Funkalarmierung wurde im Jahr 1973 eingeführt.
100-jähriges 1976
Das 100-jährige Gründungsfest mit Fahrzeugweihe vom 25. bis 27. Juni 1976 stellte ein großes Ereignis in der Geschichte der örtlichen Feuerwehr dar. Zum Jubiläum erhielt die Wehr ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit vollständiger Beladung, vier Pressluftatmern und Fahrzeugfunk. Beim Festabend am 25. Juni wurden viele Mitglieder geehrt. Am Festsonntag, den 27. Juni herrschte „Kaiserwetter“. Im Mittelpunkt stand der Festgottesdienst mit Fahrzeugweihe und der Festumzug, an dem sich 59 Vereine beteiligten.
Die folgenden Jahre nutzten die Verantwortlichen für die Aus- und Weiterbildung der Aktiven.
V. l. n. r.: Grimmeiß Daniela, Neuss Petra, Demharter Gerline, Mayerföls Andrea, Emmert Isolde, Britzelmair Luise, Bergmeier Sigrun, Neumeier Carolin, Egger Rita, Gruppenführer Werner Bröll
Am 27. Oktober 1982 wurde die 28 Jahre alte TS 8/8 wegen akuter „Altersschwäche“ durch ein Nachfolgemodel ersetzt. Die Kosten beliefen sich auf 11.000,– DM.
Nach Kaspar Kraus wurde Werner Bröll als 2. Aktiver aus den Reihen der FF Altenmünster am 02. Januar 1984 zum Kreisbrandmeister ernannt.
Josef Thiergärtner wurde am 1. April 1985 als Nachfolger von Werner Bröll zum ersten Kommandanten gewählt. Bei dieser Versammlung stellte sich die neugegründete FEUERWEHR-DAMEN-GRUPPE erstmals in der neuen Uniform vor.
NEUE BLEIBE FÜR DIE FLORIANSJÜNGER
„Die Wehr ist stolz auf ihre neue Wache!“ sagt Kommandant Josef Thiergärtner bei der Einweihung des neuen Bauhofes mit dem integrierten Feuerwehr-Gerätehaus. Die offizielle Inbetriebnahme wurde am 20. und 21. September 1986 gefeiert. In einem 500-Mannzelt wurden die Gäste bewirtet.
48 Spinde und Schränke, sowie Schlauchregale wurden in der Schreinerei Erich Weindl von „betriebseigenen Schreinern“ in Feierabendarbeit gefertigt und eingebaut. Den Einbau der Sanitäranlagen besorgte Hans Hermann. Sämtliche Elektroinstallationen wurden von Thomas Soukup, Herbert Rappler und Erwin Engelmann durchgeführt. Mindestens 700 freiwillige Arbeitsstunden wurden für die großartige Gemeinschaftsleistung aufgebracht. Zwei große Stellplätze für FW-Autos und eine Schlauchwaschanlage standen nun der Wehr zur Verfügung. Eine Riesengaudi hatten die Kinder bei der Fahrt mit dem Feuerwehrauto. Martinshorn und Blaulicht waren dabei ständig in Betrieb.
Altenmünster Feuerwehr-Nachwuchs gewinnt den Bezirkswettbewerb in Königsbrunn 1988

16. Juli 1988 – Beim schwäbischen Leistungswettbewerb der Jugendfeuerwehrleute konnten sich zwei Gruppen aus Altenmünster auf Rang eins und Rang fünf und die Neumünsterer auf Rang 16 platzieren. Landrad Dr. Karl Vogele und Kreisbrandrat Werner Strobel überreichten dem Ausbilder Andreas Grimmeiß die Urkunden. Am Start waren fast 100 Mannschaften mit kanpp 400 Feuerwehrmännern zwischen 14 und 16 Jahren.
Zum 01. Juni 1990 ernennt Landrad Dr. Karl Vogele den KBM Werner Bröll zum Kreisbrandinspektor (KBI). Sein Steckbrief: Ab 1976 neun Jahre Kommandant in Altenmünster; 1984 bis Mai 1990 KBM, ab 1990 Ernennung zum KBI. Ein Jahr später wird Kommandant Siegfried Skarke aus Hennhofen zum KBM ernannt. Somit hat die Großgemeinde Altenmünster zwei Vertreter bei der Kreis-Feuerwehr-Inspektion.
Ab 1990 erfolgte die rasante Weiterentwicklung zur Stützpunktfeuerwehr.
22. Juli 1990 – Ein Freudentag für die Feuerwehr Altenmünster. Das neue Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit 125 PS und 12 Tonnen erhält von Pfarrer Josef Viertl die kirchliche Segnung. Mit der Schlüsselaushändigung an Kommandant Karl Huber übergibt Bürgermeister Günther Würmseher das Fahrzeug offiziell an die Feuerwehr. Ausgerüstet ist das Spezialfahrzeug nach dem neuesten Stand der FW-Technik, einschließlich Rettungssatz mit Spreizer, Rettungsschere, Rettungszylinder und Atemschutzgeräten. Der Tank fasst 2500 l Wasser. Ebenfalls in den Dienst gestellt wurde noch ein Mehrzweckfahrzeug (MZF). 1992 kamen ein Wasserwerfer und ein Ölschadensanhänger zum Geräte und Fahrzeugpark hinzu. Der Schulungsraum und der Atemschutzpflegeraum im Bauhofgebäude wurden 1994 in Eigenleistung ausgebaut. 1997 wurden die alten Schutzanzüge Bayern 2 durch das neue Modell ersetzt. Im Jahr 2000 wurden der Feuerwehr aus dem Bauhofbereich weitere Stellplätze überlassen. Für den Bauhof wurde eine zusätzliche Lagerhalle auf dem Gelände der alten Kläranlage errichtet. Im Jahr 2001, dem Jubiläumsjahr, wird das LF 8 durch ein neues LF 8/6 Allrad ersetzt.
Beim 100-jährigen Gründungsjubiläum der FFW-Hennhofen (1992) amtierte die Altenmünsterer Wehr als Patenverein und nahm mit der kompletten Mannschaft einschließlich Festdamen teil.


Dem neugegründeten Kreisfeuerwehrverband (KFV) für den Landkreis Augsburg gehört auch die FFW-Altenmünster an. Zur Führungsspitze zählen Kommandant Karl Huber als Schatzmeister, KBI Werner Bröll und BM Günther Würmseher.

Als „bestens gelungen“ kann die FFW Altenmünster Ihren „Tag der offenen Tür“ in die Chronik eintragen. (26. April 1996)
Der Aufgabenbereich der FW hat sich seit Jahren schon wesentlich erweitert: Einsätze bei Hochwasser und Sturm, technische Hilfeleistung bei Verkehrs- und Giftunfällen, Ölalarm und dergleichen.
Das kulturelle Engagement der FFW ist aus dem Gemeinschaftsgeschehen nicht mehr wegzudenken. Wiederbelebt wurde von den Floriansjüngern die Sonnwendfeier. Nach etwas 30-jähriger Pause wurde 1985 auch der „Wasservogel“ wieder zum Leben erweckt. Jeden Pfingstmontag ziehen die „belaubten Vögel“, zum Gaudium der Bürger, von Haus zu Haus und freuen sich, wenn sie reichlich mit Wasser begossen werden.

In Sachen Jugendarbeit hat die FW die Nase vorn. Durch die Einführung der Feuerwehrjugendgruppen leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Mädchen und Buben im Alter zwischen 14 und 16 Jahren leisten wöchentlich ihren Dienst. Auch die Schulklassen sind stets als Gäste willkommen. Mit großem Erfolg wird auch im Kindergarten die Brandschutzerziehung durchgeführt.



120-jähriges 1996
Am 12. und 13. Oktober 1996 feierte die FFW Altenmünster ihren 120. Geburtstag. Der erste Vereinsvorsitzende Josef Thiergärtner skizzierte kurz die rasante technische Entwicklung bei der Jubelwehr, angefangen mit der zweirädrigen Druckspritze als Löschgerät (1876) bis zum modernsten Tanklöschfahrzeug. Verändert haben sich die Aufgabenbereiche, dementsprechend haben sich auch die Ausbildungen geändert, so der Redner. Gewisse Wertmaßstäbe haben sich aber nicht geändert, so BM Günter Würmseher. Geblieben ist das Zusammenspiel von Idealismus, Einsatzwillen, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Von der Kreisbrandinspektion waren anwesen: KBR Georg Anzenhofer, KBI Werner Bröll, die KBM Leonhard Dollinger, Gerhard Reiser und Siegfried Skarke. Jubiläumsstimmung wollte aber keine aufkommen, denn zu groß war die Enttäuschung wegen des geringen Besuches der örtlichen Vereine.
Auf der Suche nach einem „Dotle“ zur 125-jährigen Geburtstagsfeier anno 2001 hatten die Altenmünsterer Floriansjünger mit einem eindrucksvollen Patenbitten bei der Feuerwehr in Hennhofen Erfolg.
Bei einer Sonder-Festveranstaltung am 10. März 2001 zum 125. Gründungsjubiläum wurden langjährige Mitglieder geehrt. Auf Grund des Beschlusses der Mitgliederversammlung vom 05.01.2001 wurden folgende Ernennungen durchgeführt:
Zum Ehrenvorstand: Herr Helmut Rößle
Zum Ehrenkommandant: Herr Hein Kruger
Zu Ehrenmitgliedern: Herr Erhard Saliger, Herr Hermann Rieger, Herr Fritz Kraus und Herr Hermann Niederhofer.
125-jähriges 2001
Festtage vom 23. – 27. Mai 2001
Vordere Reihe v. l. n. r.: Josef Thiergärtner, Thomas Gribl, Michael Schiwek, Georg Schwab, Helmut Rößle, Günther Merk, Gerhard Rappler.
Hintere Reihe v. l. n. r.: Erwin Streil, Herbert Rappler, Rüdiger Kraus, Horst Rößle, Fritz Kraus, Karl Huber, Manfred Rieger, Petra Eckert, Thomas Soukup, Bettina Stuhlenmiller, Heinz Weindl.
Vordere Reihe v. l. n. r.: Franziska Mozet, Romina Kaps, Kathrin Huber, Kathrin Anlauf, Bettina Huber, Johanna Eisele
Hintere Reihe v. l. n. r.: Laiza Silverio Augusto, Stefanie Pereira-Ferreira, Christina Fischer, Marina Lader
Zusammenstellung von GROSSEINSÄTZEN
zwischen 1876 und 2000
1893 brannte die Malzdarre der Brauerei Hämmerle
1901 äscherte ein Großbrand alle Gebäudeteile der Land- und Gastwirtschaft Schinabeck in Eppishofen ein.
1903 und 1904 musste die Wehr ihr Können zeigen, als im Gut Weldishof (zu Altenmünster gehörend) erst der Stall und dann die Scheune niederbrannte.
1910 ereignete sich in Altenmünster wohl die größte Brandkatastrophe, als die Brauerei und Gastwirtschaft Hämmerle ein Raub der Flammen wurde.
1929 war hier das letzte Großfeuer, als die Mühle und das Wohnhaus des damaligen Besitzers Karl Baudrexel (heute Siegfried Kränzle) eingeäschert wurde.
Selbstverständliche kommen hierzu noch zahlreiche Einsätze bei Bränden in den Nachbargemeinden.
1977 Altreifenlager in Zusamzell brennt mehrere Tage.
1983 Totalschaden bei Grossbrand in der Diskothek „Evergreen“ in Eppishofen.
1983 brennt in Unterschöneberg eine Scheune und ein Stall ab.
1989 Blitzschlag zerstört in Hennhofen ein landwirtschaftliches Anwesen.
1993 Ein Toter bei Wohnungsbrand in Unterschöneberg.
1997 Brandkatastrophe im Forstbachhof in Hennhofen. 180 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
2000 Zusam – Hochwasser in Altenmünster – Zitat aus der Wertinger Zeitung
„In der Gasse zur Mühle hinter mussten behelfsmäßig Notstege gelegt werden, um den Hausbewohnern die Verbindung zum Ort zu ermöglichen. Die Mühlenbewohner selbst wurden teils mittels eines Bootes, teils von einem Mann in hohen Wasserhosen versorgt. Eine Frau nahe der Mühle musste völlig evakuiert werden, weil das Wasser bis zur halben Betthöhe reichte. Besucher zum Eppishofer Kaffeekränzchen ließen sich von einem Mietauto auf dem Umwege über Zusamzell-Lerchenberger-Straße in die Gastwirtschaft Erhard bringen. Eppishofen war von Altenmünster völlig abgetrennt. Die Kinder konnten nicht zur Schule kommen. Ein Fischreiherpaar besuchte das reiche Wasserparadies.
Etlichen Spätheimkehrern vom Faschingsball beim Berchtold, passierte es, dass sie durch die inzwischen angeschwollenen Fluten nicht mehr trockenen Fußes ihr Heim erreichen konnten. Frauen mussten von ihren Männern oder Kavalieren des Wortes Wirklichkeit auf Händen oder starken Schultern getragen werden.
– Wertinger Zeitung im Jahr 2000












Übersicht über die Leistungsprüfungen
zwischen dem 01.01.1976 und 31.12.2000
Leistungsprüfung „Gruppe im Löscheinsatz“: Stufe 1 (Bronze) – 82 Teilnehmer, Stufe 2 (Silber) – 76 Teilnehmer, Stufe 3/1 (Vorstufe Gold) – 52 Teilnehmer, Stufe 3/2 (Gold) – 38 Teilnehmer, Stufe 3/3 (Gold/Grün) – 19 Teilnehmer, Stufe 3/4 (Gold/Blau) – 24 Teilnehmer, Stufe 3/5 (Gold/Rot) – 13 Teilnehmer
Leistungsprüfung „Gruppe im Hilfeleistungseinsatz“ (THL) – ab 1995: Stufe 1 (Bronze) – 49 Teilnehmer, Stufe 2 (Silber) – 25 Teilnehmer, Stufe 3/1 (Vorstufe Gold) – 15 Teilnehmer
V. l. n. r.: Steichele Georg, Egger Hans sen., Kruger Heinz, Schmid Fridolin, Rieger Hermann, Stegmiller Josef, Weiß Karl, Bacher Anton, Schwarz Josef, Saliger Erhard, Demharter Wilhelm, Glück Gerhard, Anlauf Karl-Heinz, Vogel Max, Rösch Alois, Kaps Günther und in der Mitte Kommandant Kraus Kaspar
